Nachhaltigkeit
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Ehrgeizig und dennoch umsetzbar – wie Neste seine Nachhaltigkeitsvision erweitert hat
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Neste seine bestehende Nachhaltigkeitsvision erweitert hat und aus welchen Bausteinen sie besteht. Sie lesen außerdem, welche Maßnahmen das Unternehmen ergreifen wird, um seinen Versprechen in Sachen Nachhaltigkeit gerecht zu werden und seine neue Vision Realität werden zu lassen.
Das Ziel von Neste ist es, einen gesünderen Planeten für unsere Kinder zu schaffen. Dieses Ziel zwingt uns dazu, unsere Vision zur Bekämpfung der Klimakrise zu erweitern und noch intensiver darüber nachzudenken, wie wir dem Verlust von Natur entgegenwirken und Ungleichheit bekämpfen können – denn all diese Aspekte sind miteinander verknüpft. Vor diesem Hintergrund haben wir bei Neste eine Nachhaltigkeitsvision entwickelt und erweitert, die sich auf vier Bereiche erstreckt: Klima, biologische Vielfalt, Menschenrechte sowie Rohstoffe und Lieferkette.
Wie man das Anspruchsniveau definiert und eine Verbindung zum Unternehmen herstellt
Eine Vision sollte ehrgeizig genug sein, um Dinge in Frage stellen, sie sollte die gesamte Organisation herausfordern, über das hinauszugehen, was bisher für möglich gehalten wurde und weit über strategische Etappen hinaus zu denken. Aber sie muss auch in der operativen Geschäftstätigkeit des Unternehmens verwurzelt sein. Das Spielfeld sollte so gewählt sein , dass für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesamtzusammenhang erkennbar ist und sie die Vision für realistisch und umsetzbar halten.
Zwar geht es bei einer Vision stets um die Zukunft, doch kann sie durchaus der Vergangenheit entspringen. Für uns bei Neste ist es eine Reise, die an unsere erste Transformationswelle vor mehr als einem Jahrzehnt erinnert, als wir uns von einer regionalen Ölraffinerie zu einem weltweit führenden Unternehmen für erneuerbare Kraftstoffe gewandelt haben. Jetzt treiben wir die nächste Transformationswelle an allen Fronten voran, indem wir neue nachhaltige Rohstoffe entwickeln, unser Angebot an erneuerbaren Produkten erweitern, unseren Einfluss in der Luftfahrt sowie in der Polymer- und Chemieindustrie verstärken und unsere Raffinerien dazu nutzen, eine breitere Palette an emissionsarmen Lösungen durch Co-Processing anbieten zu können.
Unsere neue und umfassendere Nachhaltigkeitsvision ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Wandels: Wir übernehmen die Führungsrolle bei der Umstellung auf eine kohlenstoffneutrale Wertschöpfungskette und setzen uns ehrgeizige Ziele für die biologische Vielfalt, die Einhaltung der Menschenrechte sowie für unsere Lieferkette und Rohstoffe.
Mehr Ehrgeiz bei der Bekämpfung der Klimakrise
Die Senkung der Emissionen und das Ersetzen von fossilem Erdöl durch erneuerbare und kreislauforientierte Lösungen stehen im Mittelpunkt unserer Strategie und bilden den Kern unserer Nachhaltigkeitsvision. Im Jahr 2020 haben wir es unseren Kunden ermöglicht, etwa 10 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen einzusparen. Bis 2030 wird diese Zahl mindestens 20 Millionen Tonnen pro Jahr betragen.
Gleichzeitig gehen wir mit gutem Beispiel voran, indem wir bis 2035 eine kohlenstoffneutrale Produktion anstreben – ein gewaltiges Unterfangen in einer Branche, die weltweit mit am schwersten umzugestalten ist. Wir werden mit anderen Akteuren zusammenarbeiten und hoffen, dass wir weitere, nicht weniger ehrgeizige Unterfangen anregen können. Nachhaltigkeit ist Innovation multipliziert mit Zusammenarbeit.
Bei diesen Verpflichtungen handelt es sich jedoch um Projekte, bei denen der Fahrplan bereits festgelegt ist. Die Aufgabe einer Vision ist es, darüber noch hinauszugehen und die Messlatte höher zu legen. Nicht zum reinen Selbstzweck, sondern weil wir wissen, dass es die richtige Geschäftsentscheidung ist. Wir erweitern daher die Vision über unseren eigenen Werkszaun hinweg, über Scope-1- und Scope-2-Emissionen hinaus, um am Ende zu einer kohlenstoffneutralen und naturfreundlichen Wertschöpfungskette zu gelangen. Auf diesem Weg werden die Senkung der Energieintensität verkaufter Produkte und die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Partnern zur Senkung der Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der Scope-3-Emissionen spielen.
Wir richten unseren Blick auf Biodiversität, Menschenrechte, Lieferkette und Rohstoffe
Um eine glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie und -vision zu entwickeln, muss man verstehen, wie ein Unternehmen und seine Kompetenzen mit der Gesellschaft verbunden sind. Kein Unternehmen sollte danach streben, jeden einzelnen Aspekt der Nachhaltigkeit zu seiner strategischen Priorität zu machen. Unsere gemeinsame Stärke liegt darin, dass wir wissen, wer die richtigen Partner sind, um über den Tellerrand unserer eigenen Aktivitäten hinauszublicken, und darin dass wir hinhören, lernen und zusammenarbeiten, insbesondere in Bereichen, die nicht zu unserem Kerngeschäft gehören.
Die biologische Vielfalt ist nicht nur das nächste große Thema, das die Welt wirklich wachrüttelt, sondern auch eng mit der Frage des Klimawandels verknüpft. Unsere Vision ist es nun, die Biodiversität positiv zu beeinflussen und eine naturfreundliche Wertschöpfungskette zu etablieren. Dabei haben wir uns vorgenommen, ab 2025 durch neu geschaffene Maßnahmen positive Nettoauswirkungen auf die biologische Vielfalt zu erzielen. Wir müssen uns noch genauer darüber klar werden, wie wir diese sehr ehrgeizige Vision am besten umsetzen können, aber wir beginnen damit, mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sowie Forschungspartnern zusammenzuarbeiten, die sich auf diesem Gebiet bestens auskennen.
Wir haben uns bislang bereits dazu verpflichtet, die Abholzung in unseren Lieferketten zu bekämpfen und wir verlangen dies auch von allen unseren Lieferanten. Außerdem treiben wir uns die Transparenz der Lieferkette in unserer Branche voran. Viele lokale Aktivitäten sind bereits im Gange, wie z. B. der Schutz von Natur und Tierwelt in der Umgebung unserer Raffinerie in Porvoo sowie die Unterstützung eines Projekts zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in den Regionen Siak und Pelalawan in Indonesien.
Menschenrechte müssen ein integraler Bestandteil jedweder Geschäftstätigkeit sein. Sie dürfen keinesfalls als etwas betrachtet werden, das irgendwo weit weg in der Lieferkette eine Rolle spielt. Unsere Vision besteht darin, eine gerechtere und integrativere Wertschöpfungskette zu schaffen, in der alle ein Arbeitsumfeld vorfinden, das die Würde jedes Einzelnen respektiert. Zu den Prioritäten gehören existenzsichernde Löhne sowie die Nutzung unserer Plattformen, um Kindern einen besseren Zugang zu Bildung zu ermöglichen und Ungleichheiten in der gesamten Wertschöpfungskette abzubauen.
Wie in allen unseren Schwerpunktbereichen lässt sich die Verwirklichung der Menschenrechte am besten durch Zusammenarbeit fördern. So haben wir beispielsweise zwei Partnerschaftsversprechen mit Unilever unterzeichnet, um gemeinsam existenzsichernde Löhne sowie Gleichberechtigung, Vielfalt und die Einbeziehung der Zulieferer voranzutreiben. Solche Partnerschaften verstärken nicht nur den Einfluss von Neste in unserer gesamten Wertschöpfungskette. Sie haben auch eine Hebelwirkung, um positive Veränderungen weiter voranzutreiben und spornen uns an, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Unsere Lieferketten und Rohstoffe sind für die Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele von entscheidender Bedeutung. Unsere Vision ist es, sichere und gesunde Arbeitsplätze sowie faire Arbeitspraktiken zu fördern und ein stärkeres Engagement in der gesamten Lieferkette zu bewirken. Menschenrechte, biologische Vielfalt und Klimaziele zählen dabei zu den wichtigsten Kriterien für die Auswahl unserer Lieferanten.
Wir verlangen auch weiterhin von jedem einzelnen unserer Lieferanten, sich unserem Verhaltenskodex für Lieferanten zu verpflichten. Und wir verfügen über ein Beschwerdemanagement, das wir noch weiter ausbauen werden, um sicherzustellen, dass es zu den führenden der Branche zählt.
Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen
Noch ist es nicht zu spät, die Klimakrise zu überwinden. Aber dazu müssen wir jetzt alle verfügbaren Lösungen nutzen. Was den Prozess erschwert und unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit auf eine harte Probe stellt, ist die Tatsache, dass die großen Herausforderungen und Chancen, vor denen die Menschheit steht, alle miteinander verknüpft sind.
Es besteht die Gefahr, dass wir nur hochtrabende Versprechungen machen oder unsere Ziele zu weit in die Zukunft legen. Wenn es um die Verwirklichung globaler Ziele geht, müssen den Worten konkrete und messbare Taten folgen. Wir als Neste ermutigen Unternehmen und unsere Partner, ihre Ziele so zukunftsnah wie möglich zu setzen. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir unsere eigenen Emissionen bis 2030 um die Hälfte reduzieren und bis 2035 Kohlenstoffneutralität in der Produktion erreichen.
Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass niemand diese Aufgabe allein bewältigen kann. Es gibt noch immer offene Fragen und es bedarf weiterer Lösungen. . Aber nichts davon liegt außerhalb unserer Reichweite.