Was tun wir zum Schutz unserer Umwelt? Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt sind zentraler Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsbestrebungen

2021 haben wir unsere Nachhaltigkeitsvision erweitert: Wir setzen uns für die Bekämpfung des Klimawandels, für biologische Vielfalt und für die Beseitigung von Ungleichheit ein – nicht nur in unseren eigenen Unternehmen, sondern auch in unserer Wertschöpfungskette. Unsere Vision ist es, einen positiven Einfluss auf die biologische Vielfalt auszuüben und bis 2040 eine naturfreundliche Wertschöpfungskette zu etablieren. Wir verfolgen einen systematischen Ansatz und analysieren Kennzahlen, um im Hinblick auf Biodiversität und mit unserer Unternehmenstätigkeit im Zusammenhang stehende Themen zu ermitteln und anzugehen.

Aktuell investieren wir in die Entwicklung entsprechender Mittel und einer Strategie, mit der wir unsere Ziele erreichen. Wir evaluieren unsere Wertschöpfungskette unter dem Gesichtspunkt der Biodiversität, um im Hinblick darauf ihre wichtigsten Umweltauswirkungen zu ermitteln. Wir beteiligen uns am Programm des Science Based Targets Network (SBTN) für engagierte Unternehmen, in dessen Rahmen wir den Weg für zukünftige Ansätze zur Förderung von Biodiversität bereiten. Zudem sind wir eine neue Kooperation mit Fauna & Flora International (FFI) eingegangen. Der Schutz von biologischer Vielfalt, Wasser und Boden wurde auch in den Material Sustainability KPIs von Neste verankert. 

„Im letzten Jahr haben wir eine Materiality-Analyse begonnen, um besser zu verstehen, welche Auswirkungen wir durch unsere Wertschöpfungskette - vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zum Endprodukt - auf die biologische Vielfalt haben. Auf Grundlage der Ergebnisse legen wir geeignete Vorgehensweisen und Kennzahlen für Biodiversität fest, einschließlich Natur, Boden und Wasser. Für uns ist das gemeinsame Engagement mit anderen Akteuren entscheidend, weshalb wir Kooperationen mit SBTN und FFI eingegangen sind.“, so Asta Soininen, Associate, Sustainability & Regulations bei Neste.

Konkrete Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt auf verschiedenen Ebenen

Wir testen neue Verfahren zur Messung von Biodiversität, um besser zu verstehen, mit welchen Maßnahmen wir die  biologische Vielfalt schützen. Und auch wenn wir damit noch ganz am Anfang stehen, möchten wir hier bereits einige konkrete Maßnahmen auflisten, die wir an verschiedenen Neste-Standorten umgesetzt haben.  Dabei geht es zum einen um unsere Raffinerien, aber vor allem auch darum, unsere Mitarbeiter sowie Stakeholder einzubinden, wenn es darum geht, unsere Natur zu schützen und entsprechend auf unsere Wertschöpfungskette einzuwirken. 

Biodiversitätsprüfungen sind bereits seit über zehn Jahren eine der Traditionen im Zusammenhang mit dem Schutz der biologischen Vielfalt an den Neste-Standorten in der Raffinerie Porvoo und dem Terminal Naantali in Finnland. Im Rahmen der Environmental Impact Assessment Procedure (EIA) wurden seit 2007 drei Biodiversitätsprüfungen auf einzelnen Projektflächen durchgeführt. Aktuell läuft die vierte Biodiversitätsprüfung, die noch 2022 abgeschlossen wird. Dieses Mal betrachtet die Prüfung alle Flächen, die im Besitz von Neste in Porvoo (1300 ha) und Naantali (300 ha) sind. Die Feldarbeiten für die Prüfung sollen sehr bald beginnen. Die Flächen umfassen Naturräume unterschiedlichster Art, z. B. Wälder, Ödland, Binnengewässer und Küstenbereiche.

Die Prüfung erfolgt anhand eines konventionellen Arteninventars und mithilfe eines Metriktools mit Biodiversitätskennzahlen, die speziell auf die örtlichen Gegebenheiten in Finnland zugeschnitten sind. Mithilfe der Kennzahlen werden für alle identifizierten Arten und Habitate Punkte berechnet. Diese ergeben dann als Gesamtwert die Bewertung der biologischen Vielfalt vor Ort. Unser Ziel ist es, auf diese Weise die wertvollsten Flächen zu ermitteln, verschiedene Flächen miteinander zu vergleichen und zu sehen, inwiefern sich die Vorgehensweise auch zur Prüfung der Biodiversitätsauswirkungen anderer Neste Standorte und Aktivitäten nutzen lässt. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Kennzahlen sehr neu sind und sich das Bewertungssystem für verschiedene Arten und Habitate noch in der Entwicklung befindet, ebenso unsere Evaluierung verschiedener verfügbarer Kennzahlen.

Mitwirkung des Neste Standorts Mahoney in den USA an Initiativen für biologische Vielfalt 

Fragen der biologischen Vielfalt sind nach unserem Verständnis regional bestimmt, die Relevanz von Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität muss also sorgfältig abgewogen werden. Neste hat an seinem Standort Mahoney in Mendota, Illinois, USA, bereits viele Initiativen für biologische Vielfalt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Umweltschutzbehörden durchgeführt. Dazu gehörten unter anderem Aktionen wie die Aussaat von Bestäuberpflanzen zur Unterstützung des bedrohten Monarchfalters und anderer Bestäuberinsekten. Außerdem wurde das Feuchtgebiet ausgebaut, um den Schwebstoffgehalt im nahegelegenen Fluss zu reduzieren und den Lebensraum von Zugvögeln und anderen Tierarten zu vergrößern. Eine kleine Probefläche wird mit nässeresistenten Gräsern bepflanzt. Sie sollen dazu beitragen, die Qualität des Regenwassers zu verbessern, das an dieser Mündungsstelle vom Werksgelände abfließt. Durch derartige Maßnahmen möchten wir auch unsere Mitarbeiter inspirieren und dazu ermuntern, sich Gedanken über ihre eigene Region und die dortige biologische Vielfalt zu machen.

Engagement im Siak Pelalawan Landscape Programme in Indonesien zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Weiterentwicklung von Lieferketten

Kooperationen sind entscheidend, und wir möchten auch über unsere eigenen Geschäftsaktivitäten hinaus zu Bestrebungen beitragen, die  Biodiversität fördern. Daher arbeiten wir in der Region Siak in Indonesien zusammen mit Daemeter, Proforest und der Regierung von Siak sowie vielen weiteren globalen Marken daran, einen breitenwirksamen und  transformativen Nachhaltigkeitseffekt zu erzielen, indem wir Lieferketten für verschiedene Rohstoffe, z. B. Palmöl, aufbauen, die ohne Entwaldung auskommen. Seit seinem Startschuss 2020 fördert das auf fünf Jahre angelegte Projekt die nachhaltige Arbeit von Kleinbauern und unterstützt den Schutz von Wäldern, Mooren und die Artenvielfalt. 

2021 konzentrierte sich das Programm besonders darauf, Dorfgemeinschaften mit ins Boot zu holen, denn die Kleinbauern sind der Schlüssel zum Erfolg der Initiative in dieser Landschaft. So wurden beispielsweise in sieben Dörfern verschiedene Weiterbildungen durchgeführt, die Themen wie bewährte Managementpraktiken für die Bewirtschaftung von Ölpalmen in Torfgebieten, Waldbrandmanagement, gute landwirtschaftliche Praxis beim Anbau von Ölpalmen sowie naturfreundliche Landwirtschaft auf Dorfebene behandelten. Außerdem wurden Multiplikatoren angeworben, ausgebildet und in den einzelnen Dörfern eingesetzt. 

Nachhaltige Produktionspraktiken auf Moorflächen wurden unter anderem durch Bodenaufbereitung, Kultivierung, Bepflanzung und das Verschließen von Kanälen verbessert. Veränderungen sind bereits nach kurzer Zeit sichtbar; der Boden ist in der Trockenzeit feuchter, die Blätter der Pflanzen sind grüner und trotz Trockenperioden gibt es Wasservorräte. Erfahrungsberichte von vor Ort sind auf der Webseite des Siak Pelalawan Landscape Programme abrufbar.

Förderung der Pflanzenbestäubung rund um den Neste Hauptsitz

Nach unserer Überzeugung haben auch kleinere konkrete Maßnahmen einen spürbaren Effekt. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Unterstützung von Bestäubern, die auf der ganzen Welt eine entscheidende Rolle für das Herausbilden einer vielfältigen Natur spielen. Dank der Vereinten Nationen ist die Bedeutung des Themas international ins Bewusstsein gerückt, und mit dem Weltbienentag am Freitag, dem 20. Mai, wurde weltweit den Bienen gedacht. Am Hauptsitz von Neste in Espoo, Finnland, haben wir diesen Tag zusammen mit neuen Kollegen begangen – vier Bienenstöcke, in denen jeweils etwa 50.000 Bienen leben. Die Bienenstöcke wurden von Korpikuusikko Honey bereitgestellt und direkt neben unserem Unternehmenssitz aufgestellt.

Verschiedene Arten von Bienen bestäuben etwa 80 % der weltweiten Pflanzen. Doch die Zahl der Bestäuber geht weltweit zurück - unter anderem bedingt durch den Klimawandel, intensive Bewirtschaftungspraktiken, den Einsatz von Pestiziden und den Verlust von Lebensräumen. Dies stellt ein ernsthaftes Problem dar, denn Bestäuber sichern auch die erste Stufe der Nahrungsproduktionskette – die Befruchtung der Pflanzen. Aus diesem Grund hat Neste diese kleine Aktion umgesetzt, um die Pflanzenbestäubung auf den angrenzenden Flächen rund um den Neste Hauptsitz in Espoo zu fördern.

Mehr über unseren Einsatz für biologische Vielfalt erfahren Sie hier auf unserer Website.