Neste hat 2020 mit der industriellen Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall begonnen und seitdem in mehreren Testläufen immer größere Mengen verarbeitet. Während nicht vorbehandelter verflüssigter Kunststoffabfall in begrenzten Testkampagnen verarbeitet werden kann, ist der Schritt zur kontinuierlichen Verarbeitung im großen Stil nur möglich, wenn Vorbehandlung und Aufwertung ein Schritt des Verfahrens sind. Die angestrebte Vorbehandlungs- und Aufwertungskapazität Projekts beträgt 400.000 Tonnen pro Jahr. Diese Kapazität wird bis 2028 schrittweise erreicht werden.
Insgesamt sollen durch PULSE in den ersten zehn Jahren Treibhausgasemissionen im Umfang von 10,3 Mio. t Co2eq reduziert werden, indem Kunststoffabfall recycelt und nicht verbrannt wird – bei der Verbrennung würde der im Abfall vorhandene Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt – und indem fossile Ressourcen bei der Herstellung von neuen Kunststoffen und Chemikalien ersetzt werden. Gleichzeitig verwandelt das chemische Recycling Kunststoffabfall in eine wertvolle Ressource und bekämpft so die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll.
Das Projekt wird von der Europäischen Union mit 135 Millionen Euro gefördert. Der EU-Innovationsfonds ist eines der weltweit größten Förderprogramme für innovative kohlenstoffarme Technologien. 2022 wurden 17 Großprojekte für Technologien, die zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft beitragen, mit mehr als 1,8 Mrd. EUR durch den Fonds unterstützt. Die Fördervereinbarung wurde von Neste und der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) Anfang 2023 unterzeichnet.
Im Juni 2023 traf Neste eine endgültige Investitionsentscheidung, um mit dem Bau von Anlagen in Porvoo im Rahmen des Projekts PULSE zu beginnen. Die Anfangsinvestition von 111 Millionen Euro wird von Neste für den Aufbau der Kapazität zur Aufwertung von 150.000 Tonnen verflüssigtem Kunststoffabfall pro Jahr verwendet. Die neue Anlage soll in der ersten Hälfte des Jahres 2025 fertiggestellt werden.