Transport
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Wie die BMW Group in Pilotprojekten mit Neste MY Renewable Diesel den C02-Fußabdruck in der Transportlogistik senkt
Der Logistik kommt innerhalb der Wertschöpfungskette eines Fahrzeuges eine wichtige Rolle zu. Sie verbindet alle am Liefer- und Produktionsprozess beteiligten Akteure über eine Vielzahl von Transportwegen. Auf diesen Wegen werden CO2-Emissionen verursacht, sowohl auf dem Werksgelände als auch bei der Versorgung der Werke mit Fahrzeugteilen und beim Abtransport der fertigen Fahrzeuge zur weltweiten Distribution. Die BMW Group hat dazu ein Etappenziel formuliert: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette eines Fahrzeugs, von der Ressource bis zum Recycling, um 40 Prozent gesenkt werden. Das ehrgeizige Ziel des Unternehmens erfordert es, den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs unter die Lupe zu nehmen und Potenziale zur Emissionseinsparung zu identifizieren. Denn die Logistik ist hier ein relevanter Hebel, um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, auch bei einer Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge.
Pilotprojekt mit Neste MY Renewable Diesel in Reinform
Technologische Innovationen für emissionsreduzierte Antriebsarten für den weltweiten Logistikeinsatz sind gefragt. Dazu hat die BMW Group in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Aktivitäten angeschoben. Seit Dezember 2022 zählt auch ein Pilotprojekt mit in Reinform verwendeten Neste MY Renewable Diesel von Neste zu den Initiativen des Unternehmens. Auf der Autobahn zwischen Landau an der Isar und dem BMW Werk München fahren vier LKW des Logistikdienstleisters Guggemos (GV Trucknet), die auf der rund 120 Kilometer langen Strecke mehrmals täglich unterwegs sind. Sie versorgen das Münchner Stammwerk Just-in-Time aus Landau. Im März 2023 wurde das Projekt auf sechs weitere LKW ausgeweitet. Sie gehören zur Flotte von DB Schenker und transportieren im Pendelverkehr Lagerteile aus dem BMW Group Versorgungszentrum in Eching in die Produktion in München. Gut 40 Kilometer absolvieren die LKW auf jeder Rundtour.
Im Tank haben sie Neste MY Renewable Diesel, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Rohstoffen wie gebrauchtem Speiseöl gewonnen wird. Im Vergleich zu fossilem Diesel lässt sich mit dem erneuerbaren Kraftstoff eine CO2-Reduzierung von bis zu 90 Prozent* („Well to Wheel“) realisieren. Damit summieren sich die CO2-Einsparungen bei den zehn LKW, die derzeit für die BMW Group mit erneuerbarem Diesel im Tank unterwegs sind, rein rechnerisch auf voraussichtlich bis zu 800 Tonnen im Jahr. Doch es gibt noch weitere Vorteile: Die hohe Cetanzahl von Neste MY Renewable Diesel gewährleistet eine effiziente und saubere Verbrennung. Der Kraftstoff besitzt eine gute Kältebeständigkeit und eignet sich daher für sehr niedrige Temperaturen von bis zu -22°C. Darüber hinaus ist Neste MY Renewable Diesel frei von Schwefel, Sauerstoff und Aromaten und kann längere Zeit ohne Qualitätsverlust und Erhöhung des Wassergehalts gelagert werden.
CO2-Footprint in den Liefer- und Transportketten von BMW reduzieren
Neste MY Renewable Diesel basiert auf der von Neste patentierten NEXBTL-Technologie, mit der erneuerbare Produkte flexibel aus einer Vielzahl von Rohstoffen raffiniert werden können. Dabei machen Abfälle und Rückstände über 90 Prozent des jährlichen Verbrauchs an erneuerbaren Rohstoffen bei Neste aus, im Jahr 2022 waren es sogar 95 Prozent. Der erneuerbare Diesel von Neste ist jedoch nicht mit Bio-Diesel gleichzusetzen. Sie unterscheiden sich chemisch und im Herstellungsprozess.
Für die BMW Group ist der Einsatz von Neste MY Renewable Diesel dabei völlig unkompliziert: Der Kraftstoff weist eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie fossiler Diesel auf. Daher kann jedes Dieselfahrzeug damit betankt werden, ohne dass der Motor umgerüstet werden muss oder Anpassungen an den Fahrzeugen oder Motoren erforderlich wären. Auch die vorhandene Infrastruktur der Tankstellen kann problemlos genutzt werden. Die LKW, die im Auftrag der BMW Group unterwegs sind, werden an nicht-öffentlichen Tankstellen der Logistikdienstleister betankt.
*) Der Prozentsatz der THG-Emissionsreduzierung variiert je nach regionalspezifischer Gesetzgebung, die die Methodik für die Berechnungen vorgibt (z. B. EU RED II 2018/2001/EU für Europa und US California LCFS für die USA), und dem für die Herstellung des Produkts verwendeten Rohstoffmix für jeden Markt.